„…DIE WACHEN TROTZDEM NICHT AUF UND ICH WEIß LANGSAM NICHT MEHR WAS ICH DAFÜR TUN SOLL“

„ICH WÜNSCHE MIR, DASS GANZ VIELE MENSCHEN AUFWACHEN, SODASS ICH NICHT MEHR KÄMPFEN BRAUCHE“

Maurice: Mein Name ist Maurice, ich bin Pädagoge und Visualisierungstherapeut. Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen und ich habe es mir in der Corona-Zeit zur Aufgabe gemacht, Kindern eine Stimme zu geben und sie zu interviewen zum Thema Maske tragen in der Schule und heute habe ich die 12-jährige Luna bei mir. Herzlich willkommen liebe Luna. 

Luna: Hallo.

Maurice: Luna, erzähl mir doch mal, wann musst du denn in der Schule die Maske tragen? 

Luna: Also zu Anfang war es so, dass wir einzelne Räume hatten. Also, die Klasse wurde geteilt bei uns. Es gab auch Klassen, die waren so klein, da musste man sie nicht teilen. Und da hatten wir verschiedene Sitzplätze. Jeder hatte einen Einzeltisch, auch mit genügend Abstand. Halt so 2,50 m oder so. 

Dann hatte Mama mich mit einer Organza-Maske, weil ich halt unter der Maske nicht so gut atmen konnte, in die Schule geschickt. Und wir haben erst mal geguckt, ob das geht. Dann war es aber so ... Wir dachten, ich darf die Maske abnehmen, wenn ich sitze, wenn alle im Klassenraum sind und das durfte ich dann halt nicht. 

Und dann saß ich da, so 6-7 Stunden und das war halt sehr belastend, weil, es hat sehr die Konzentration weggenommen. Man hatte sehr, sehr, sehr schlechten Bezug zum Unterricht. Man wurde sehr viel öfters drangenommen und hatte noch weniger Konzentration, weil man halt auch die Maske getragen hat. In den Pausen konnte man die auch nicht abnehmen, weil, wenn man rausgegangen ist und da waren viele Leute, dann durfte man die gar nicht abnehmen. 

Und ich hatte in den letzten 2-3 Stunden totale Kopfschmerzen davon. Ich konnte die halt auch nicht abnehmen. In der 5-Minuten-Pause hätte ich sie abnehmen können, was natürlich dann auch nicht ging, weil alle rumgerannt sind irgendwie und man die halt nur abnehmen durfte, wenn man am Platz saß und alle am Platz sitzen und das war sehr doof, weil danach bin ich krank geworden von der Maske. 

Ich hatte den ganzen Nachmittag noch Kopfschmerzen und das war sehr doof. Erst war die Schulschließung und dann war das und dann hat Mama mit den Lehrern auch geredet und sie fand das halt nicht so ok und kam dann mit Argumenten, dass das halt nicht gehen würde, dass alles nicht gehen würde. 

Und dann musste ich mit Face Shield in die Schule gehen und das ist auch sehr doof, weil, man wird halt von allen Seiten blöd angeguckt. Das ist auch nicht gerade unauffällig. Ich kriege dann sogar blöde Sprüche von 10t-Klässlern an den Kopf gehauen. Klar, sag ich dann immer ganz cool, wenn die z.B. sagen "Ey, das trägt man aber so nicht. Das darf man nicht tragen.". 

Da sag ich "Ja, ich trage halt keinen Maulkorb.", aber trotzdem fühle ich mich dadurch auch nicht besser, weil, ich werde halt von allen angeguckt und ich hasse das, wenn alle mich so angucken. Es werden überall blöde Sprüche darüber gemacht.

Maurice: Also ich habe das richtig verstanden: Die Klassen wurden aufgeteilt, so dass ihr weniger Kinder im Unterricht wart. Dann wurden die Tische auseinandergestellt, nach deiner Angabe ungefähr 2 bis 2,50 m, also mehr als 1,5 m Mindestabstand und trotzdem musstet ihr während des ganzen Unterrichts die Maske tragen. Ist das richtig?

Luna: Ja.

Maurice: Jetzt hast du gerade von Symptomen berichtet, wenn du die Maske trägst. Kannst du die noch mal zusammenfassen? Was waren deine Symptome beim Tragen der Maske?

Luna: Also ich habe sehr dolle Kopfschmerzen gehabt. Die ersten 10 Minuten ging’s dann. Nach 20 Minuten merkte ich, das drückt irgendwie im Kopf und dann hat es halt auch weh getan. 

Die Lehrer meinten nach so zwei Wochen “ja ihr dürft die Maske, wenn es gar nicht mehr geht, kurz abnehmen, tief einatmen und dann wieder drauf” und das bringt halt im Endeffekt gar nichts, weil du hast dann vielleicht eine halbe Minute wieder Luft und danach hast du wieder das Problem und das war sehr, sehr, sehr belastend, sag ich mal.

Ich hatte Kopfschmerzen. Ich wurde danach krank. Ich hatte auch nicht jeden Tag in der Woche Schule zum Glück und trotzdem habe ich mich halt nicht so gut gefühlt, wenn ich Maske getragen habe, weil ich auch ein bisschen so dieses Einengungsgefühl hatte und auch dieses Gefühl irgendwie “ich muss das jetzt machen, sonst sterbe ich”. 

Also, ich habe jetzt nicht so Angst vor Corona oder so, sondern halt einfach... das ist so komisch mit dieser Maske. Man kann auch gar nicht mehr erkennen, ob jemand lächelt oder so, oder ob jemand traurig ist. 

Meine Freundin z.B., wenn die lächelt, die nimmt die Maske eben immer nur ungefähr bis zur Nasenspitze und man erkennt dann halt, wenn man lächelt, dass sich halt so ein bisschen was an den Augen verändert, aber sonst erkennt man das halt nicht und das ist ganz doof, denn alle sehen halt irgendwie voll gleich aus und laufen dann mit diesen Masken rum und das ist sehr doof.

Maurice: Also Symptome waren Kopfschmerzen und danach bist du krank geworden. Willst du kurz erzählen, was die Krankheit war?

Luna: Es war eine ganz normale Erkältung. Ich hatte halt Schnupfen und ich hatte auch so ein bisschen Halsweh. Ich war krank, ich war platt, also ich habe quasi so den ganzen Tag geschlafen. 

Maurice: Luna, was erzählen eure Lehrer euch denn? Sprecht ihr über das Thema Corona? Führt ihr Diskussionen?

Luna: Ja und das war das Heftigste, was ich je als Diskussion mit einem Lehrer hatte. Ich bin wirklich eine, die eigentlich sehr brav in der Schule ist. Ich habe nie irgendwas Böses angestellt oder irgendwen verhauen oder so und ich hatte halt trotzdem eine Auseinandersetzung mit meiner Klassenlehrerin. 

Sie meinte, ein Appell ist eigentlich - das hat Mama mir auch erklärt, weil das halt für sie quasi schon so sichtbar war, dass das irgendwie passieren wird, dass sie das sagen ... 

Und die Lehrerin stand so vorne: “Wir appellieren an euch, dass ihr die bitte weitertragen sollt. Ihr wollt ja alle auch nicht, dass ihr krank werdet und es ist ja auch nicht nur zum Schutz für euch, sondern auch für alle anderen und wenn einer die jetzt nicht trägt, dann ist es ja auch ganz blöd, weil, wenn alle die tragen, schützt man sich ja auch und das ist ganz wichtig, dass ihr die weiterhin tragt.”. 

Dann habe ich aufgezeigt und dann hat sie mich halt drangenommen und dann habe ich zu der ganzen Klasse gesprochen: “Ein Appell? Sie wissen schon, dass ein Appell eigentlich nur eine Empfehlung ist. Man kann es auch anders machen und irgendwie die Maske abnehmen.”

Und dann meinte sie: “Deine ehrliche Meinung?” und dann habe ich gesagt “Ja”, weil das halt meine ehrliche Meinung war. Dann hat sie mir gesagt “Traurig.” Und das fand ich traurig. Da habe ich auch geweint. Meine Freundin saß halt neben mir und hat mich dann auch getröstet, aber ich finde es halt trotzdem extremst verletzend, dass sie das so sah, weil ich hasse das, aber Entschuldigung, das ist meine ehrliche Meinung. 

Unser Motto an der Schule heißt “Mit Courage ohne Rassismus” und das ist halt keine Courage. Wo bleibt die Courage gegenüber mir, also wo ist sie? Wo ist sie hin?

Also, die gab’s bei mir nicht und dann hat Mama auch mit ihr noch mal telefoniert, wollte das halt klarstellen, dass es nicht okay war, weil ich ihr das dann erzählt habe und das halt einfach doof war. Sehr doof und dann meinte sie halt auch so: Ja, es tat ihr auch wirklich leid, dass ich geweint habe.

Ehrlich gesagt, glaube ich ihr das nicht so richtig, weil sie ist einfach nur im Wahn “Masken, Masken, Masken!”. “Ihr müsst die Masken tragen, sonst sind wir alle verloren!” und das ist echt doof.

Maurice: Luna, ich finde das extrem mutig, was du da gemacht hast und du bist ein riesengroßes Vorbild für ganz viele andere Kinder und auch für Erwachsene. Ich finde das sehr mutig und ich finde, du hast das genau richtig gemacht, dass du deine Meinung sagst und das dürfen wir in unserem Land auch, unsere Meinung vertreten und ich finde sogar, mit deiner Meinung hast du ja absolut recht gehabt. Sehr, sehr, sehr, sehr schön. 

Jetzt hast du gerade schon erzählt, dass du mit einem Face Shield unterwegs bist. Sind denn da wenigstens die Symptome weg, also die Kopfschmerzen?

Luna: Ja also ja generell eigentlich schon aber es gibt verschiedene Arten von Face Shields. Das eine geht nur bis zur Nase. Es ist immer so eine Scheibe Plastik, die durchsichtig ist. 

Es gibt, sage und schreibe, 3 weitere, also ausgenommen mir, Leute in der Schule, die ich jetzt so gesehen habe und ich kenne halt eigentlich alle an der Schule so vom Sehen her, die das Face Shield tragen. 

Der eine ist in der 5. Klasse glaube ich, der ist jedenfalls sehr klein, sogar kleiner als ich und ich bin sehr klein. Also er trägt das. Dann gibt's auch noch jemanden aus der Oberstufe, vielleicht 9. Klasse. Der trägt das fürs Kinn und dann gibt es halt noch einen der trägt das auch so wie ich. Der ist, ich glaube sogar in der 7. Klasse und ich bin auch in der 7. Klasse. 

Also da gibt es halt nur so 3 Leute und die machen sich dann auch darüber nicht lustig. Alle anderen machen sich halt darüber lustig.

Maurice: Das heißt, drei Kinder an der ganzen Schule tragen so ein Face Shield und weigern sich eine Maske zu tragen. Sprecht dir Kinder denn untereinander? Also wie ist das bei den anderen Kindern? Hast du dich mit denen unterhalten? Was sagen die zu dem Thema Corona? Was sagen die zu dem Thema Maske tragen? Sind die auf deiner Seite? 

Luna: Lena, meine beste Freundin meinte, sie glaubt schon, dass es Corona gibt, aber sie glaubt nicht, dass das so tödlich ist, wie in den Medien berichtet wird. Sie trägt auch eine Maske, aber sie hat auch mal Kopfschmerzen und so und ihr ging es halt auch nicht so gut, aber sie kommt damit deutlich besser klar mit der Maske als ich auf jeden Fall. 

Und Delia, noch ein Mädchen aus meiner Klasse, meinte, ich sehe mit dem Face Shield aus wie ein Alien. Sonst tragen alle in meiner Klasse eine Maske.

Maurice: Was denkst du, wie viele ungefähr aus deiner Klasse sind deiner Meinung? 

Luna: Vielleicht 5. 

Maurice: Und wie viele Kinder seid ihr insgesamt? 

Luna: 22 oder 23, weiß ich nicht ganz genau.

Maurice: Luna, sag mal, du hast doch ein Attest, hast du mir im Vorgespräch erzählt, richtig?

Luna: Ja.

Maurice: Eigentlich müsstest du ja keine Maske tragen und auch kein Face Shield. Warum machst du es dann trotzdem?

Luna: Also wir haben uns halt darauf geeinigt mit der Schule, dass ich ein Face Shield trage, weil, ich könnte ja jetzt theoretisch auch ganz ohne Maske hingehen. Der Punkt ist nur: 

Wir haben einen Brief von den Schulen bekommen, dass unser Attest nicht mehr gültig ist auf einmal. Dass darauf nun auch noch stehen muss, warum wir das nicht tragen können und dies und das und dass irgendwie mein ganzes Zeugs da drinstehen muss und es ist halt auch Privatsphäre. Es ist meine Sache, warum ich das nicht tragen kann und ich finde das halt echt doof von der Schule.

Die versuchen es immer umzustricken auf ihre Art und Weise, dass sie ihre Regeln durchsetzen können. Aber das Bundesministerium hatte es ja auch für eine Zeit lang so gesagt: “ihr müsst die Maske nicht tragen, ihr könnt das” und das haben die auch den Schulen gesagt, aber die Schulen machen jetzt einfach ihre eigenen Regeln und denken, dass sie damit irgendwie durchkommen.

Maurice: Genau. Es ist keine Pflicht, sondern eine Empfehlung, richtig?

Luna: Ja, aber trotzdem tragen das alle, weil’s halt alle tragen und keiner als Außenseiter dastehen möchte.

Maurice: Ja.

Luna: Ich hätte es eigentlich tragen dürfen, also nicht tragen müssen, aber wir haben uns halt darauf geeinigt. Und das mit dem Face Shield ging von uns aus, quasi als entgegenkommende Geste, so “Ok, meinetwegen, dann machen wir das halt so. Wenn ihr das so wollt. Bitteschön.”. 

Maurice: Und jetzt wird das Attest nicht mehr anerkannt und das bedeutet, du musst jetzt auch wieder eine Maske tragen. Du darfst jetzt nicht mehr das Face Shield tragen. Ist das richtig?

Luna: Das ist richtig und ich finde halt, die denken dann nicht daran und das schadet halt den meisten Kindern total. Es schädigt unsere Gesundheit und ich sehe nicht ein, warum ich - das habe ich auch meiner Lehrerin gesagt – warum ich das Face Shield oder halt die Maske weiterhin tragen sollte, wenn es mir einfach schadet und ich das nicht tragen kann.

Es sind halt auch schon 2 Mädchen mit den Masken gestorben und ich habe jetzt auch keine große Angst davor, dass ich davon sterben würde, aber ich möchte einfach, dass die das erkennen, anerkennen und sehen und auch einfach wissen, dass ich das einfach nicht okay finde.

Vor allem, Courage gibt's da bei mir nicht. Ich soll Courage gegenüber den anderen zeigen, indem ich die Maske trage, aber die zeigen die gar nicht gegenüber mir. 

Ich fühle mich auch richtig sch...., weil, es gibt einen Jungen in unserer Klasse, der ist, finde ich, voll der Assi und der nimmt die Maske auch immer ab und irgendwie fühle ich mich dann auch wie ein Assi bzw. halt richtig doof, weil, ich merke nur, der nimmt die ab - bin ich jetzt auch irgendwie dumm? Und ich fühle mich dann halt auch richtig doof.

Maurice: Du hast gerade gesagt, alle tragen die Maske, weil sie halt alle tragen. Was denkst du, was ist der Grund dafür, dass alle die Maske tragen?

Luna: Die Medien erzählen alle auf übertriebenste Weise, wie schlimm das ist und wie doof das ist und wie uns das alle töten wird, wenn wir nicht die Maske tragen und alle haben Angst und wollen das auch nicht so zeigen, aber die machen sich halt auch darüber Gedanken.

Und wenn jetzt einer dahintersteht und sagt “Ich trage die hier nicht. Ist mir egal was ihr sagt.”, dann ist das schon ein Fortschritt, aber es müssten halt mehr aufwachen und mehr sehen, weil, wenn es nicht mehr sehen, dann wird auch nichts passieren.

Und ich habe auch schon in den letzten 2 Wochen das Face Shield nur noch so halbherzig im Unterricht abgenommen, manchmal auch einfach gar nicht, weil ich keinen Bock mehr hatte dafür zu kämpfen und einfach das zu machen, denn ich habe dafür gekämpft. 

Ich wurde deswegen diskriminiert und zwar auf die übelste Art und die wachen trotzdem nicht auf und ich weiß langsam nicht mehr was ich dafür tun sollte.

Klar, ich nehme die Maske trotzdem noch weiter ab, aber das ist einfach belastend. 

Maurice: Ja, ich verstehe Dich total. Du, mir geht es ähnlich. Ich kriege auch ganz schlimme Nachrichten und Kommentare und so weiter und manchmal bin ich auch kurz davor aufzugeben, aber ich gebe nicht auf. Und deswegen ist es so wichtig, dass wir uns zusammenschließen, dass wir uns mit Menschen austauschen und Mut und Kraft daraus ziehen. 

Und aus jedem Interview, auch heute wieder, hier mit dir, bekomme ich immer wieder Mut und Kraft. Das gibst du mir gerade und ich hoffe, dass ich dir das auch gebe und schon haben wir wieder Energie um weiterzumachen und durchzuhalten. 

Das ist ganz wichtig: Wir dürfen jetzt nicht aufgeben. 

Luna: Ja.

Maurice: Sag mal, wie ist das denn? Du hast jetzt gerade schon ein bisschen von den Medien berichtet, das heißt, du hast den einen oder anderen Beitrag im Fernsehen gesehen. Guckst du dir denn auch andere Dinge im Internet an oder recherchierst du alleine oder zusammen mit der Mama?

Luna: Also, ich habe mal mit Papa zusammen mir was angeguckt, vom Robert-Koch-Institut war das glaube ich. Ich weiß es jetzt nicht genau. Ich glaube, von NRW war das und die haben so ein Schaubild zur Verfügung gestellt, wie viele an Herzkrankheiten gestorben, wie viele daran, daran, daran, daran. 

Da war so eine Tabelle mit pinken Streifen, wie viele daran gestorben sind. Die meisten starben an Herzkrankheiten und Haushaltsunfälle waren mehr. Das waren 4000. Es ist vielleicht so 3 Monate her. Es waren 4000 und das war vor Corona, covid-19. Ich glaube da sind 197 dran gestorben. 

Und dann denke ich mir so, wenn du umfällst, dir ein Bein umknickst, ganz schlimm irgendwie aufkommst, sodass du dann tot bist, dann wirst du als ... “Du warst vor dann und dann und dann und dann 50 m weit mit einem Corona-Infizierten in Berührung. Du musst an Corona gestorben sein.” 

Und da wird gar nicht mehr geguckt und da wird einfach gesagt "Du bist an Corona gestorben.”, obwohl du es halt gar nicht bist.

Maurice: Aber ihr diskutiert darüber zu Hause und ihr besprecht das? Papa & Mama recherchieren selbstständig?

Luna: Ja. Ich höre auch Radio, aber ich gucke keine Medien und wenn ich mir den Vergleich angucke zu was man recherchiert und dem was das Radio sagt, ist es halt komplett unterschiedlich. Man merkt, wie die das ganz eiskalt rüberbringen und versuchen, alle Leute irgendwie auf ihre Seite zu ziehen.

Maurice: Super, sehr, sehr schön. Das hast du sehr gut beobachtet.

Luna, gibt es etwas, das du dir wünschst in Bezug auf Corona oder allgemein? Hast du einen Wunsch?

Luna: Ja, ich wünsche mir, dass ganz viele Leute einfach aufwachen, so dass ich nicht mehr zu kämpfen brauche. Ich kämpfe jetzt weiter, aber trotzdem finde ich halt, ich bin die, die noch ein Kind ist. Ich bin keiner, der alles weiß und ich sage mal, ich bin einfach noch zu klein dafür. 

Ich wünsche mir auch, dass viele Erwachsene aufstehen, noch mal recherchieren, noch mal gucken, noch mal dies, noch mal das. Und wenn selbst wir als Kinder jetzt schon sehen “Das ist Fake! Ihr erzählt uns da Quatsch!”, dann frage ich mich ernsthaft wie viele Leute es wissen, aber verdrängen, weil sie sonst nicht mehr leben könnten oder so.

Maurice: Ja, siehst du und wieder bin ich beeindruckt von dem was du sagst. Das ist so schlau und so reflektiert. Vielen, vielen Dank dafür.

Gibt es noch irgendetwas, das ich dich nicht gefragt habe, was dir ganz wichtig ist, was du vielleicht noch zum Schluss erzählen möchtest, Luna?

Luna: Es ist halt so: Ich wünsche mir, dass eine Schule mit dem Motto “Courage und Rassismus”, dieses Motto nicht nur so zum schön dastehen nimmt, sondern das auch wirklich richtig durchsetzt. Das was wir da hatten an Zoff war echt nicht schön. Und ich habe jetzt auch nichts Böses getan oder so, aber da sie ihre eigenen Regeln machen und so ...

ich fühle mich jedes Mal sch...., wenn ich in die Schule gehe mit diesem Face Shield. Alle gucken mich an. Das ist doof. Und ich wünsche mir, dass das schnell vorbei ist und das aufhört.

Maurice: Vielleicht wäre das eine tolle Idee, wenn du versuchst mit möglichst vielen Schülern zu sprechen? Dass ihr euch zusammenschließt und dass ihr vielleicht mal eine Stunde macht mit einigen Lehrern und noch mal das Wort Courage besprecht?

Luna: Haben wir schon. Wir hatten so eine Woche über Courage und Rassismus, das war, glaube ich in der 6. Klasse und da wurde erklärt, warum wir dieses Motto haben und was das überhaupt bedeutet. Und ich wusste es davor eigentlich schon. Wir hatten da ganz ausführlich besprochen, was Rassismus und was Courage ist und dass Rassismus hier nicht geduldet wird, dass alle zusammenhalten müssen. Also, wir haben das eigentlich schon besprochen. Aber die Lehrer wissen glaube ich immer noch nicht, wie man das durchsetzt, weil sonst würden sie es machen.

Maurice: Und ich glaube, wenn ihr das schon besprochen habt und es ist wie es jetzt ist, dann ist es noch nicht richtig besprochen. Dann müsst ihr das noch mal machen und vielleicht kannst du da die Initiative ergreifen und das einleiten. Nur so als Idee. Vielleicht kannst du das machen und dann sprecht ihr wieder darüber, weil ich finde, wenn etwas nicht geklärt ist, wenn Dinge schieflaufen, dann muss man immer und immer wieder darüber sprechen, bis eine gute Lösung für alle gefunden ist.

Liebe Luna, ich danke dir von ganzem Herzen, dass du dir heute die Zeit genommen hast. Ich danke dir für deinen Mut und für deine Courage und wünsche dir für die Zukunft erst mal alles Liebe und Gute.

Luna: Dankeschön, dir auch.

Maurice: Vielen, vielen Dank. Danke.

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Die 15-jährige Svenja berichtet über ihren persönlichen Leidensweg in der Corona-Krise, der gleichzeitig für die Meisten Kinder und Jugendlichen steht. Selbige leider extrem unter der fast zwei Jahre andauernden Situation. Über die psychischen Folgen berichte ich...

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