„… ICH HAB´MANCHMAL SO DAS GEFÜHL, DASS SIE UNS DAMIT ANGST MACHEN WOLL´N, DAMIT WIR DIE MASKEN TRAGEN.“

 

Maurice: Mein Name ist Maurice Janich, ich bin Pädagoge und Visualisierungstherapeut, ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen und ich hab` es mir in der Corona Zeit zur Aufgabe gemacht, Kindern eine Stimme zu geben und sie zum Thema „Maske tragen in der Schule“ zu interviewen, ihre Gedanken und ihre Gefühle zu erfragen, und heute hab` ich die 11-jährige Lena bei mir. Herzlich willkommen, liebe Lena.

 

Lena: Danke.

 

Maurice: Lena, die erste Frage, die ich an dich habe ist: Wann musst du denn in deiner Schule die Maske tragen?

 

Lena: Also.. seit... seit den Herbstferien muss ich das jetzt immer machen, wie im Klassenraum, so auch auf dem Pausenhof. Außer, man will halt was trinken, aber dann im Abstand.

 

Maurice: Ok, das heißt: morgens, wenn du in den Bus steigst, musst du die Maske tragen, wenn du das Schulgelände betrittst, musst du die Maske tragen - die ganze Zeit, und darfst sie aber zum Trinken abnehmen.

 

Lena: Ja.

 

Maurice: Wie findest`n du das?

 

Lena: Hm, ein bisschen übertrieben, weil das schädigt ja auch die Gesundheit und man merkt selber: man schwitzt unter der Maske... und man kann sich doch nicht so gut konzentrieren dadurch…

 

Maurice: Jetzt gibt es immer noch Menschen, die behaupten, die Maske würde der Gesundheit nicht schaden. Jetzt hast du gerade gesagt: die Maske schadet der Gesundheit. Sag`doch mal unseren Zuhörern: Woran merkst du das, dass die Maske deiner Gesundheit schadet? Welche Symptome kannst du bei dir feststellen?

 

Lena: Man merkt auch, wenn man halt einatmen will, dass da nicht so gut Luft durch kommt... Und dann merkt man auch, das kann nicht gut sein, weil auch im Unterricht lernt man ja, dass man Sauerstoff braucht… Und auch so weiß man das, sonst würde man ja auch ohne Sauerstoff weiter leben können... Und dann merkt man auch, dass das nicht gut sein kann, weil man dann auch Kopfschmerzen davon bekommt.

 

Maurice: Hhm, das heißt, du bekommst Kopfschmerzen?

 

Lena: Ja, wenn man die länger an hat, dann – zum Beispiel, wenn man acht Stunden hat – dann, in den letzten Stunden, spürt man Kopfschmerzen.

 

Maurice: Ok. Hast du, bevor du eine Maske getragen hast, schon mal Kopfschmerzen gehabt, oder so häufig?

 

Lena: Nein.

 

Maurice: Gut. Also könnte man... könnte man sagen, oder es liegt sehr nahe, dass das von der Maske kommt, richtig?

 

Lena: Ja.

 

Maurice: Ja. Hast du noch andere Symptome bei dir feststellen können: Schwindel, Übelkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Müdigkeit?

 

Lena: Also, als ich die Maske getragen habe, es war schon etwas länger, da musste... da hab` ich oft gegähnt`- also Müdigkeit - und da konnte ich mich nicht so gut konzentrieren… Und da ich da halt nicht so gut Sauerstoff bekommen hab`, war mir dann auch ein bisschen schwindelig.

 

Maurice: Hhm, kommt das jetzt immer noch vor?

 

Lena: Hhm, nein, jetzt nicht mehr, seitdem ich das Visier trage.

 

Maurice: Aah, du trägst also ein Visier...?

 

Lena: Ja, seit kurzem, zwei, drei Wochen oder so.

 

Maurice: Ok. Und nochmal für diejenigen, die das vielleicht noch nicht ganz verstehen wollen oder verstehen können: seitdem du das Visier trägst sind also Kopfschmerzen, Schwindel und Unwohlsein verschwunden, richtig?

 

Lena: Ja.

 

Maurice: Das ist doch wieder ein Indiz dafür, dass das von der Maske kam, oder?

 

Lena: Ja, Lehrer behaupten, dass das nicht sein kann, dass das vom Trinken kommt, dass man nicht genug trinkt. Aber man merkt doch selber, man hat vorher – vor der Coronasituation – nicht mehr getrunken, als jetzt, also...

 

Maurice: Also hast du das verglichen, ja? Du hast das angenommen, was die Lehrer gesagt haben, hast das für dich überprüft und bist zu der Erkenntnis gekommen, dass du genauso viel getrunken hast wie immer.

 

Lena: Ja. Ich würde jetzt auch nicht nur wegen irgend `nem Virus mehr trinken. Ich hab`schon immer nich` viel getrunken, hab´ aber davon keine Kopfschmerzen bekommen.

 

Maurice: Hhm, ok. Wie geht`s dir denn damit, wenn du die anderen Menschen mit einer Maske siehst? Welche Gedanken und welche Gefühle entstehen denn da so in dir?

 

Lena: Ich frage mich, warum sie nicht einfach die Maske auszieh`n? Und da, wo das noch freiwilllig war – die Maskenpflicht am Platz – da dacht` ich mir halt, warum sie die Maske nicht einfach auszieh`n, da sie selber merken, dass es ihnen nicht gut geht und da... sie klagten ja selber über Kopfschmerzen.

 

Maurice: Haben mehrere Schüler dir also davon berichtet, dass sie auch Kopfschmerzen haben?

 

Lena: Also meine Freunde in der Klasse, die haben auch schon gesagt – manchmal - dass sie gerne raus wollen, was trinken, weil sie Kopfschmerzen haben. Aber ich hab`s ihnen auch gesagt, dass das nicht vom Trinken kommen muss, sondern das vielleicht auch von der Maske kommen kann. Es muss nicht, aber sie könnten es ausprobieren.

 

Maurice: Hhm, ok. Bist du die Einzige mit einem Visier an deiner Schule, oder gibt`s da weitere Kinder?

 

Lena: Nein, ich bin die Einzige.

 

Maurice: Wie fühlst du dich damit?

 

Lena: Hm... also mir selber... bei mir selber merk´ ich: es tut mir gut, also nicht unbedingt gut, aber es ist besser, als eine Maske... Aber man fühlt auch schon ein bisschen, dass die anderen gucken dich komisch an... dass du so zum Außenseiter wirst.

 

Maurice: Ok... fühlst du dich so als Außenseiter?

 

Lena: Also im Unterricht bin ich schon ausgegrenzt, weil ich ganz hinten in der Ecke sitze... Und ich muss halt auch neben dem Fenster sitzen, damit die Aerosole, die ich angeblich da so viele spucke, damit die halt direkt wieder raus kommen und nicht in die Klasse... Und ich bin halt auch abseits von den ganzen Schülern, das heißt, ich kann mit niemandem reden... Oder bei Partnerarbeiten muss ich dann alleine arbeiten auch, trotzdem... Und dann fühl`ich mich manchmal schon alleine, weil die anderen quatschen dann oder reden, lachen und...  wenn ich was sagen will, dann versteht man mich dadurch durch das Visier auch nicht so gut... Und dann fühlt man sich manchmal schon ein bisschen alleine.

 

Maurice: Hm... Lena... hast du... hast du Angst vor dem Virus?

 

Lena: Eigentlich nicht wirklich, weil... zum Beispiel meine Oma oder mein Opa, die sind ja auch schon bisschen älter... Natürlich wär` das schade, wenn sie dabei... wenn sie das hätten, dann hätte ich natürlich auch Angst... Aber genauso gut könnten sie auch von was anderem sterben, von Krebs oder so was, das bei älteren Menschen häufig vorkommt.

 

Maurice: Hhm, ok. Woher bekommst du denn deine Informationen zu Corona?

 

Lena: Also meistens über mein Handy... Aber wenn ich die Information bekomme, irgendwas wurde neu beschlossen, dann mach ich das meistens direkt weg. Oder in der Schule auch, wenn die Lehrer irgendwelche Vorträge halten.

 

Maurice: Hhm. Was... - also die Lehrer halten Vorträge – was... was sagen die Lehrer da so in deiner Schule?

 

Lena: Also, es sind nicht wirklich Vorträge, aber sie halten dann so... sie reden dann so bisschen länger darüber, dass wir ältere Menschen oder Risikomenschen, also die so, die das Risiko haben, Krebspatienten oder ältere Menschen, dass wir die gefährden oder dass die sterben könnten... und dass wir dann daran schuld sind... Und eine Lehrerin von uns, die ist selber schon ... bald geht die in Rente, und sie hat auch mal einen Schüler, so gesagt, fast angeschrien, dass er die Maske nicht an hatte, und dass es uns wohl egal sei, wenn die älteren Menschen, also Omas und Opas und so, sterben würden und dass wir uns darüber keine Gedanken machen.

 

Maurice: Und... wie geht`s dir damit, was denkst du darüber, wenn das die Lehrer zu dir sagen?

 

Lena: Also... bei manchen Lehrern denk` ich... die gucken mir in die Augen und ich denk` dann, die wollen mich provozieren, vielleicht woll`n die`s auch nicht, aber ich fühl`mich dadurch, sagen wir mal,  nich`besser, weil die wissen ja, dass ich diese Maske nicht tragen möchte...  und die möchten… Ich hab`manchmal so das Gefühl, dass sie uns damit Angst machen woll`n, damit wir die Masken tragen.

 

Maurice: Hhm. Lena, sag`mal, würdest du zur Zeit lieber Zuhause bleiben oder weiter zur Schule geh`n?

 

Lena: Ich würd` lieber Zuhause bleiben, weil erstens kann man sich Zuhause auch besser konzentrieren auf den Lernstoff, den man verpasst halt wegen dem ersten Lockdown, der noch zweitausend... also vor den Ferien war... dann kann man sich das alles noch nachholen... Und auch eben, weil man dann so alleine ausgegrenzt ist.

 

Maurice: Lena, hast du einen Wunsch, wünscht du dir etwas?

 

Lena: Dass diese ganze Sache vorbei ist und dass man wieder ohne Maske in die Schule gehen kann, dass man wieder Freunde treffen kann, mit Familie sich treffen kann...

 

Maurice: … dass man sich wieder in den Arm nehmen kann...

Lena: Ja.

 

Maurice: … gemeinsam singen kann...

 

Lena: Ja!

 

Maurice: Sehr schön, das wünsch`ich mir auch. Lena, gibt es abschließend noch irgend etwas, was du mir gern noch erzählen würdest, was ich vielleicht nicht gefragt hab`, irgend etwas, was dir wichtig ist? Vielleicht möchtest du auch noch was den Kindern mitgeben, die das Interview hör`n oder den Eltern, den Erwachsenen...?

 

Lena: Die Maske tut einem nicht gut und man sollte, wenn es eine Möglichkeit gibt, die Maske weg lassen und v.a., wenn man grade irgendwo ist – ich hab`auch viele Kinder geseh`n, die einfach auf der Straße rum laufen, auch Erwachsene, und die Maske an haben.

 

Maurice: Super, Lena, das finde ich ein ganz, ganz tolles Schlusswort. Ich danke dir dafür. Dann wünsch`ich dir jetzt erst mal für deine Zukunft alles, alles Liebe und Gute, viel Kraft und Mut weiterhin! Und – ich hoffe, dass das Ganze bald ein Ende findet. Alles Gute dir!

 

Lena: Danke.

Paul, 12-Jahre jung allein im Widerstand!

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Paul, 12-Jahre jung allein im Widerstand!  „…mir wurde auch schon der Tod gewünscht – an Corona und an Krebs oder so.“   Maurice: Mein Name ist Maurice Janich. Ich bin Pädagoge und Visualisierungstherapeut. Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen und ich habe es...