“ABER IM FERNSEHEN KOMMT DOCH, IHR ARBEITET RUND UM DIE UHR?“ „JA VIELLEICHT IRGENDWO, ABER BEI UNS JEDENFALLS NICHT.“
Maurice: Mein Name ist Maurice Janich. Ich bin Pädagoge und Visualisierungstherapeut. Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen und habe es mir zur Aufgabe gemacht, in der Corona-Zeit Kindern eine Stimme zu geben, sie zum Thema Maske tragen in der Schule zu interviewen. Heute habe ich allerdings eine erwachsene Frau bei mir, die liebe Safira.
Sie arbeitet im medizintechnischen Bereich und was sie dort genau macht, wird sie gleich selber erzählen. Herzlich willkommen, liebe Safira.
Safira: Hallo.
Maurice: Safira, ich habe es schon gesagt, medizintechnischer Bereich. Kannst du uns kurz sagen, was du genau machst?
Safira: Also, so genau will ich das gar nicht sagen, weil es eine sehr seltene Tätigkeit ist, aber ich habe sowohl Patientenkontakt, als auch viel mit Geräten und Maschinen zu tun und Analysen von gewissen Körperfunktionen.
Maurice: Sehr schön, du bist auf mich zugekommen, hast mir eine Mail geschrieben und ja, vielleicht magst du mal selbst deine Geschichte erzählen, was dort passiert ist.
Safira: Naja, es ist so, also, als der erste Lockdown war, da hatte auch unser Krankenhaus Lockdown, das heißt, es war alles dicht. Nur noch Notfall ging, aber unsere Station war komplett zu und wurde freigehalten für eventuelle COVID-Patienten. Das war so vorgeschrieben.
Und ich war in der Zeit tatsächlich arbeitslos, also ich habe Geld gekriegt weiterhin, ich musste meinen ganzen Urlaub dafür verbraten. Also in der Zeit war ich nicht tätig.
Es war auch ganz lustig ... meine Nachbarn fragten mich: “Was machst du denn jetzt Urlaub in DER Zeit? Alle rotieren und du machst Urlaub?” und ich sagte: “Wir haben ALLE Urlaub deswegen. Ja, wir sind vom Lockdown betroffen.”. “Aber im Fernsehen kommt doch, ihr arbeitet rund um die Uhr?”. “Ja vielleicht irgendwo, aber bei uns jedenfalls nicht.”.
Und das verstehen die dann halt nicht da. An den Zahlen bei uns, hat sich gar nichts getan. Also einmal hier, einmal dort. Einer, der positiv getestet war und irgendwelche Symptome dahingehend hatte wahrscheinlich. Man weiß es ja nicht genau.
Und dann hieß es ja, dass eine Maskenpflicht im Supermarkt kommt, wenn man Einkaufen will. Und das habe ich am Anfang versucht und ich habe kaum Luft gekriegt. Ich bin 2 Schritte gelaufen und habe gehechelt wie ein Hund.
Und da habe ich gedacht, nee also das mache ich nicht mit. Also habe ich mir ein Attest besorgt. Mein Hausarzt hat auch den ganzen Wirbel sowieso nicht verstanden, hat damit gar kein Problem gehabt.
Und jetzt auf Arbeit hat mir meine Kollegin geschrieben “ja, aber wir müssen alle Maske tragen” und ich sagte “naja, ich komme jetzt erst mal zur Arbeit, wenn sie wieder aufmacht und dann gucken wir erst mal wie es läuft”.
Und ich dachte eigentlich, da wir ja wissen, dass bei uns nix los war, dass meine Kollegen ebenso locker damit umgehen und jetzt ebenfalls da ohne Maske erscheinen. Aber nein, ich war die Einzige, die da ohne Maske erschien.
Alle so zu mir: “Bist du wahnsinnig?”. Und ich wollte nicht gleich mit dem Attest rumwedeln. Ich wollte mich erst mal so durchschlawinern und ich habe versucht, meine Kollegen aufzuklären: “Leute, das ist alles nicht so dramatisch.”.
Ich habe das versucht zu erklären, auch anhand von verschiedenen Ärzten, die das Gegenteil behaupten, also Sucharit Bhakdi zum Beispiel und andere Ärzte, die sich gegen gewisse Maßnahmen auflehnen oder zumindest sagen, “Irgendwas stimmt da nicht!”.
Dann habe ich aber immer mehr … Also mein Chef wurde dann irgendwann informiert, dass ich immer ohne Maske rumlaufe. Regelmäßig. Und da hat er gesagt “Ich würde Sie bitten, doch die Maske zu tragen. Das kann ja nicht sein und sonst muss ich Ihnen eine Abmahnung aussprechen.”.
Ich habe, ihn dann versucht auch aufzuklären und er sagte “Ja, aber das ist …. Sie können meinen, was Sie wollen und glauben was Sie wollen. Es ist Ihr Standpunkt und das können Sie gerne so machen, aber im Krankenhaus müssen Sie das so vertreten.”.
Ich habe dann gesagt. “Na ja, es ist halt so: Ich habe ein Attest und ich kriege ganz schlecht Luft. Ich habe kein Problem damit, diese paar Minuten, wenn ich beim Patienten bin im Raum schnell das Ding aufzusetzen.
Ich habe wenig Patientenkontakt. Der hält sich in Grenzen und beschränkt sich auf wenige Minuten in der Regel.
Aber ich sehe es nicht ein, am Arbeitsplatz, im Büro, die ganze Zeit mit einer Maske rumzusitzen. Wen soll ich denn da anstecken? Den PC? Also, das ist doch albern und so.”
“Ja, aber sie haben doch da Kollegen und die sitzen doch auch mit im Raum.”
“Ja, aber meines Erachtens können wir den Abstand einhalten.”. Ich hatte dann ja auch mich gar nicht erst beim Chef informiert, sondern bei der Hygiene. Da rufe ich immer als erstes an, wenn ich Fragen habe, wie ich mich verhalten soll.
Und ich fragte die Hygiene: “Wie ist denn das, wenn wir mit Kollegen in einem Zimmer sitzen? Muss ich da rund um die Uhr eine Maske tragen?” Und die so: “Nee, wenn keiner im Raum ist, dann schon mal gar nicht und wenn Sie den Abstand einhalten können, brauchen Sie es auch nicht zu tragen.”.
Ich sagte: “Ja gut, ok alles klar.”. Also habe ich mich rückversichert und für mich war die Sache geklärt.
Aber das Denunzieren hat nicht aufgehört. Ich wurde wieder verpetzt. Dann kam mein Chef wieder an und hat gesagt: “So, Sie müssen jetzt wirklich ... und das geht gar nicht.”. Dann habe ich ihm das Attest vorgelegt und er sagte: “Ja, aber das hat nicht mehr der Hausarzt zu entscheiden und darum geht das jetzt hier nicht. Da muss ich jetzt erst mal besprechen und da wollte er mein Attest haben.
Da sagte ich: "“Sie können es sich gerne kopieren, aber das Original behalte ich.”. Dann hat er gesagt, dass er ein Gespräch organisiert hat mit der Mitarbeitervertretung und mit der Personalleiterin oder so und, dass ich da hinkommen soll.
Dann sagte ich: “Gut, mach ich.”. Da war ich auch erst mal krankgeschrieben, weil ich auch nicht wusste, wie ich mich verhalten soll.
Und da hat eine Kollegin von mir gesagt, die Verständnis für mich hatte: “Geh doch mal zum Betriebsarzt. Also wenn der sagt, das ist nicht unbedingt nötig, oder in den Situationen kann ich das verstehen, oder es ist angemessen, dann ist es doch okay. So wie du das erzählst, muss er da doch eigentlich zustimmen.”.
Ich sagte: “Das ist eine gute Idee.”. Dann bin ich zum Betriebsarzt gelaufen. Ich ging die Tür hinein. Vorne war eine Rezeption. Und ich sage “Ich wollte mit dem Betriebsarzt reden. Hat der gerade Zeit?” und dann "Ja, wie heißen Sie denn?”, “Ja, so und so.”, “Ach ja, dann weiß ich schon, worum es geht.”.
“Wie?”, “Ja, ja, wir wurden schon informiert von von Ihrem Chef.”. Und ich so “Aha, aha.”. Also das fand ich dann irgendwie schon … die wurden schon vorgebrieft irgendwie.
Und Ich bin dann zu ihm reingegangen und ja, ich habe noch nicht mein Anliegen richtig präsentieren können, da hat er mich quasi gleich rückwärts die Tür wieder rausgeschickt und gesagt “Nee, sowas machen wir nicht und Sie haben ja noch nicht mal eine schwere Lungenerkrankung.”.
Da sagte ich: “Brauche ich denn erst eine schwere Lungenerkrankung? Also, ich kann einfach nicht mein Gehirn benutzen, wenn ich die ganze Zeit diesen Lappen vor der Nase habe. Also, ich bin müde. Ich verliere meine Konzentration. Wie soll ich so meine Arbeit verrichten?”.
Und er: “Ja, aber nee, ich will hier keinen Präzedenzfall.”. Und ich: “Ach darum geht es.”. Da war ich total geschockt. Der hat null Verständnis gezeigt. Also, er hat mir noch nicht mal zugehört.
Dann sagte ich, ich habe die und die Symptome, ich habe Schwierigkeiten damit. Und: “Nee.”. Er hat mich rückwärts wieder rausgeschickt. Ich war so schockiert.
Dann das Personalgespräch, das war schon ein bisschen netter, sage ich mal. Aber, statt zu sagen “Ja, okay.”, haben sie mein Attest angezweifelt, so durch die Blume hindurch: “Ja warum denn? Wieso brauchen Sie denn sowas ja?”. Und ich sagte: “Naja, ich muss ihnen jetzt nicht meine Krankenakte vorlegen.”.
“Ja, aber ich würde das schon gern wissen. Es würde ja einiges erleichtern.”. Ich sagte: “Es geht Sie aber leider gar nichts an. Das ist nun mal so.”. Ich habe dann gar nicht versucht, die große Truther-Bandbreite auszupacken, weil ich wusste, das ist sinnlos.
Und ich habe es nur ein bisschen angedeutet, aber, die haben es nicht verstanden. Und dann wurden halt verschiedene Maßnahmen für mich getroffen. Eine bekloppter als die andere: Also, ich darf nur noch Treppe laufen. Ich darf den Fahrstuhl nicht nutzen.
Ja, das ist jetzt nicht gerade so dramatisch. Das hatte ich mir eh vorgenommen, öfters mal Treppen zu laufen. Ich muss auch nicht so hoch laufen, aber es ist halt trotzdem nervig. Dann muss ich auch einen ganz besonderen Eingang benutzen, damit ich so wenig Leute wie möglich treffe.
Dann muss ich, wenn ich im Büro sitze ... da hat man so eine komische Corona-Wand angeschafft, damit meine Kollegin, wenn sie mal reinkommt und ich niese zum falschen Zeitpunkt, nicht infiziert werden kann. Ja, und verschiedene andere Sachen noch.
Ich muss immer an der einen bestimmten Stelle sitzen und nicht bei den anderen. Wenn ich alleine bin, darf ich aber soweit alles machen.
Ich darf nicht mehr mit meinen Kollegen sprechen. Das war das Krasseste, also, dass ich so nicht mehr unnötige Gespräche mit Kollegen führen kann, und mein Chef hat mich gebeten, doch bitte meine Meinung nicht mehr zu diesem Thema vor meinen Kollegen zu äußern.
“Sie können das gerne privat machen. Das ist mir egal. Sie können auch auf die Demos gehen. Das ist mir egal. Aber Sie ziehen damit die Stimmung so runter.
Maurice: Safira, ich darf ja nochmal zusammenfassen.
Safira: Ja.
Maurice: Also, eure Station war leer.
Safira: Ja.
Maurice: Da war nichts los.
Safira: Ja.
Maurice: Daraufhin musstest du deinen Urlaub verwenden?
Safira: Ja.
Maurice: Dann wurdest du von - möglicherweise - Kollegen denunziert.
Safira: Ja.
Maurice: Daraufhin wurde dein Attest nicht akzeptiert. Du wurdest krankgeschrieben oder hast dich krankschreiben lassen.
Safira: Ja.
Maurice: Dann bist du zum Betriebsarzt, richtig?
Safira: Ja.
Maurice: Den hat man schon in Kenntnis darüber gesetzt was vorgefallen ist. Der hat dich wieder rausgeschickt.
Safira: Ja.
Maurice: Jetzt darfst du nur noch Treppenlaufen. Du hast eine Corona-Wand und du darfst nicht mehr mit deinen Arbeitskollegen sprechen, weil du eine komische Stimmung mit deiner Meinung verbreitest. Ist das richtig so?
Safira: Ja, genau. So ist die Zusammenfassung.
Maurice: Interessant, vielleicht magst du nicht drauf Antworten. Ich mag dir die Frage trotzdem stellen: Erinnert dich das an etwas?
Safira: Aber natürlich. Es waren schlimme zeitliche Ereignisse.
Maurice: Also ein gelbes Band, wie zum Beispiel in Berlin an einer Schule, das Kinder jetzt tragen müssen, hast du noch nicht, oder?
Safira: Nee, sowas noch nicht.
Maurice: Ok, jetzt trotzdem noch mal die Frage gibts da vielleicht noch irgendwas, was passiert ist? Ich meine, das ist ja eigentlich schon genug, aber vielleicht ...
Safira: Ja und zwar erst kürzlich. Also es war halt so. Ich habe ja Patienten und die Patienten fragen mich immer wieder danach “Oh, wie sehen Sie das? Ich bin ja so nervös.”.
Und wenn ich die Möglichkeit habe, Menschen die Angst zu nehmen, die total nervös sind wegen der ganzen Sache ... und ständig läuft ja im Fernsehen, wenn ich da reinkomme, die Nachrichten abends. Und ich kann sie doch nicht mit ihrer Angst so allein lassen.
Ich will sie dann halt gern … “Guck mal, so schlimm ist das alles gar nicht.”. Ich habe dann versucht zu erklären, wie das im Lockdown war. Dass wir halt auch zu hatten, dass das Krankenhaus leer war. “Ach ja? Echt? Oh, wirklich?”. Und ich habe denen dann halt so nach und nach eine Truth-Bombe nach der anderen hingeschmissen.
Er war dann völlig begeistert. Er war auch erleichtert. Er hat sich sehr bedankt für die Information. Auch ein anderer fand das sehr aufschlussreich. Er sagte: “Mensch, jetzt geht’s mir besser. Jetzt muss ich nicht mehr so viel Angst haben.”.
Begeistert wie er war, hat er das brühwarm meinem Chef erzählt, weil er so begeistert von mir war. Und daraufhin hat er mich wieder angesprochen und hat gemeint “Ja, ich habe Ihnen das doch gesagt.”. Und ich sagte: Sie sagten, ich soll mit meinen Kollegen nicht darüber reden. Von Patienten haben Sie nix gesagt.”, frech wie ich bin.
Und da sagte er: “Ich möchte Sie auch bitten, das nicht mehr vor den Patienten zu tun.”. Ich sagte: “Was soll ich machen? Er hat mich angesprochen. Er hatte Angst gehabt und ich wollte ihm die Angst nehmen.
Soll ich jetzt weiter Panik verbreiten? Soll ich sagen: “Ja, es ist ganz dramatisch. Wir werden alle sterben.“ Was soll ich denn machen? Er hat nach meiner ehrlichen Meinung gefragt und die habe ich geäußert.””
Ja, jedenfalls möchte er das auch nicht. Ich höre auch nicht auf, darüber zu reden. Ich höre damit nicht auf, weil, es ist zu wichtig.
Maurice: Ja.
Safira: Es ist zu wichtig. Und immer, wenn ein Patient mich fragt … also ich bedränge ihn ja nicht. Es ist jetzt nicht so, dass ich mit Zettel rumlaufe so “Haben Sie schon das Neueste gehört?”. Wenn ich merke, da ist eine gewisse Angst und auch Gesprächsbedarf … Die sprechen das ja von sich aus schon an.
Und sie sind immer mehr am Zweifeln. Das habe ich auch ganz deutlich gemerkt, dass sie sagen “Ach das ist doch alles Wahnsinn.”, wenn sie Nachrichten gucken. “So ein Schwachsinn!”. Ja, dann rede ich immer mit und muss sagen “Das Gespräch hat nie stattgefunden. Ok?”.
“Ja, das sind verrückte Zeiten” sagen die Patienten dann auch. Und dann merkt man auch, mit wem man reden kann und mit wem nicht. Also Menschenkenntnis.
Ein paar Kollegen … also, die stehen nicht direkt auf meiner Seite, aber ein paar Kollegen sehen das ähnlich, dass übertrieben wird. Aber die Mehrheit sind entweder Mitschwimmer oder sind voll auf Kurs.
Maurice: Wie ist das mit den Kollegen, die quasi auf deiner Seite sind? Trauen, die sich was zu sagen?
Safira: Nein. Die Kollegen würden sich auch im Zweifel wahrscheinlich niemals hinter mich stellen, weil, die einfach selber Angst haben, dass sie verstoßen werden oder sonst irgendwas.
Also, ich habe ein bisschen Rückhalt. Das gibt mir auch Kraft. Dass ich Kollegen habe, die es ähnlich sehen, oder die es auch unrecht finden, was mir passiert, was mir widerfährt oder wie ich behandelt werde.
Und das Ganze mit dem “Ich darf keinen Kontakt mit meinen Kollegen halten.” … Die halten sich schlichtweg einfach nicht dran.
Am Anfang bin ich sehr streng gewesen, weil ich ja nicht wusste, wem kann ich vertrauen und wem nicht. Aber mittlerweile habe ich ganz normal Kontakt mit meinen Kollegen.
Ich muss halt aufpassen, wenn die Chefin da ist. Dann muss ich mich zurückhalten. Ich wurde auch schon als Mörder beschimpft von meinen Kollegen.
“Hast du gar kein schlechtes Gewissen, wenn du so durch den Supermarkt läufst? Du könntest ja deine Oma anstecken.”.
“Bis jetzt erfreut sich meine Oma bester Gesundheit, bis auf ihren Schlaganfall”, sagte ich. Und meine ganzen Großeltern ja auch.".
“Ja, aber was ist, wenn die krank werden?”. Und da sagte ich: “Und was ist, wenn ich morgen zur Arbeit fahren und jemanden mit dem Auto jemanden umfahre? Das ist das Gleiche.”.
“Das ist nicht das Gleiche.”. Und ich sagte: “Doch. Du kannst dich ja nicht per se als Mörderin bezeichnen, wenn du ins Auto steigst. Da könntest du ja jemanden umfahren.” - "Nee, das ist ja nicht das Gleiche.”.
Was ich jetzt auch ganz schlimm finde: diese Raffgier, also diese Aasgeier. Die drücken ständig die F5-Taste, um zu gucken wie viele COVID-Patienten wir im Haus haben. “Oh, wieder einer! Haha!” und dann sagen Sie “Hier guck mal, sogar 21 ist sie. Die ist jung. Siehst du, nicht nur die Alten.”.
Maurice: Ja, die müssen natürlich ihr Weltbild bestätigt bekommen.
Safira: Ja, ich habe dann auch gesagt: “Sag mal, freust du dich darüber, dass sie krank sind? Freust du dich gerade über kranke Menschen?”.
“Ja, nee, das nicht.”. Und ich “Du bist doch ein Heuchler! Du wirfst mir vor eine Mörderin zu sein oder Mitschuld zu haben, wenn jemand krank wird, aber selber dauernd die F5-Taste drücken und sich gierig darauf freuen, wenn einer ins Haus eingeliefert wird. Das ist absolut krank!
Maurice: Es ist im Prinzip nur eine Bestätigung für die Person, dass sie richtig liegen mit dem was sie da tun.
Safira: Genau. Sie suchen halt immer nach Bestätigung. Und ich sage, wir haben keine Übersterblichkeitsrate. Sie verstehen aber nicht mal das Wort Übersterblichkeitsrate.
Wenn ich sage “Wir haben keine Übersterblichkeitsrate. Kannst du dir hier angucken.”, dann kommt nur zurück “Äh, ja.”. Sie können auch mit dem Wort gar nichts anfangen. Dann muss ich das immer ergänzen, habe ich das Gefühl. Ich sage: “Es sterben nicht mehr Menschen als sonst die Jahre zuvor.”. Und dann kommt “Ja, aber trotzdem.”
Maurice: Ja, liebe Safira, ich weiß gar nicht so richtig, was ich dazu sagen soll. Ich bin sprachlos. Man denkt immer, es geht nicht mehr schlimmer, aber dann setzt irgendeine Einrichtung, irgendeine Person, immer einen drauf.
Safira: Ja.
Maurice: Ich finde es toll, dass du deine Arbeit machst, dass du die Menschen aufklärst, dass du in den Widerstand gehst. Ich danke dir von ganzem Herzen, dass du dir die Zeit genommen hast, dass du den Mut hast, hier mit mir zu sprechen und pass gut auf dich auf. Schau, dass du irgendwie den Mittelweg findest und nicht so große Nachteile erntest.
Ich hoffe, dass bald alles wieder gut wird, dass sich das ganze aufklärt. Ich wünsche dir viel, viel Glück, viel Erfolg, alles Gute für die Zukunft.
Safira: Ja, vielen Dank und ich hoffe, dass die Schüler auch aufstehen, also, vor allem die. Die müssen als allererstes … Es klingt zwar doof, aber die haben am wenigsten zu verlieren. Außer schlechte Noten. Gerade, wenn man so in der Mittelstufe ist: eine schlechte Note. Was ist das schon? Wenn man nicht gerade vorm Abitur steht, dann kann man das riskieren. Dann hat man halt mal eine 6 kassiert oder so, weil man den Lehrer genervt hat. Oder dann hat man einen Schulverweis. Man wird ausgeschlossen. Aber das ist am wenigsten, weil, irgendwie geht’s immer weiter.
Und ich find’s super, wenn ich Schüler sagen höre: “Es ist nicht in Ordnung.” und auch in der Klasse dafür geradestehen. Das verdient richtig Hochachtung. Ich hoffe, die machen da weiter.
Sie müssten sich vielleicht noch besser organisieren, wenn die merken “Hey, du bist so wie ich, du bist so wie ich und dann alle gleichzeitig in der Klasse die Maske abnehmen.
Was wollen die Lehrer denn machen? Wollen sie die Hälfte der Klasse ausschließen? Das funktioniert nicht.
Maurice: Ja, da sind wir dran. Es werden immer mehr und immer mehr, aber es ist was Ganzheitliches. Das müssen Eltern mitmachen, es müssen Schüler mitmachen.
Safira: Genau.
Maurice: Viele Schüler haben einfach so große Angst, sind von ihren eigenen Eltern so indoktriniert, weil sie selbst indoktriniert sind und das ist das große Problem.
Aber wir sind dran, ich habe das Gefühl, es werden immer mehr. Immer mehr Leute wachen auf und lehnen sich gegen das auf was passiert, gegen das Unrecht, weil, es ist Unrecht.
Und ja, so bleiben wir einfach dran, machen unsere Aufklärung immer weiter und werden immer mehr und am Ende des Tages werden wir das Ganze kippen.
Safira: Ja, denke ich auch.
Maurice: Sehr schön, dann danke ich dir noch mal von ganzem Herzen und wünsche dir erst mal alles Liebe und Gute. Wir bleiben in Kontakt und sprechen, wieder.
Safira: Ja, mach’s gut.
Maurice: Du auch.
Safira: Tschüss.
Maurice: Tschüss.
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