..."WIR SINGEN MANCNHMAL MIT MASKE UND DANN MUSS ICH MANCHMAL IN DIE ECKE UND DA SINGEN, WEIL ICH JA KEINE MASKE HABE."
Maurice: Mein Name ist Maurice Janich. Ich bin Pädagoge und Visualisierungstherapeut. Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen und in der Corona-Zeit habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Kindern eine Stimme zu geben und sie zu interviewen zum Thema Maske tragen in der Schule.
Und heute habe ich die 10-jährige Anna-Maria bei mir. Herzlich willkommen liebe Anna-Maria.
Anna-Maria: Hallo.
Maurice: Maria, lass uns gleich mit der 1. Frage starten: Wann musst du denn die Maske in der Schule tragen?
Anna-Maria: Gar nicht, weil ich nämlich eine Befreiung habe.
Maurice: Du hast eine Befreiung. Das freut mich sehr zu hören.
Hast du denn schon mal die Maske getragen?
Anna-Maria: Ja, am Anfang, weil ich da noch keine Befreiung hatte.
Maurice: Und kannst du mir kurz erzählen, wie es dir mit der Maske ging? Welche Gedanken und welche Gefühle sind da so in dir aufgetaucht?
Anna-Maria: Also, ich habe nicht gut unter der Maske Luft bekommen. Mir wurde es dann auch oft schwindlig und ich hatte kein gutes Gefühl dabei.
Maurice: Vielleicht noch irgendwelche Gedanken, die in dir aufgetaucht sind?
Anna-Maria: Ich wollte, dass ich dann keine Maske mehr tragen muss.
Maurice: Ok. Jetzt hast du gerade gesagt: du hast eine Befreiung. Darfst du denn …
Ist die Befreiung an deiner Schule akzeptiert worden oder gibt es da Einschränkungen?
Anna-Maria: Nein, also ich soll nur ein bisschen mehr Abstand halten von den anderen, weil wir viele Schüler haben und dann soll ich nur Abstand halten.
Und ich muss auch, wenn wir Musik haben, wenn wir singen, weil wir Singen manchmal mit Maske und dann muss ich manchmal in die Ecke und da Singen, weil ich ja keine Maske habe.
Maurice: Ok. Wie fühlst du dich denn dabei, wenn du dich dann in die Ecke stellen musst?
Anna-Maria: Eigentlich nicht so toll, weil ich dann in der Ecke bin und die anderen nicht.
Das fühlt sich einfach nicht gut an.
Maurice: Kannst du es vielleicht mit 1 Wort beschreiben, oder mit 2?
Anna-Maria: Also, da fühlt man sich ausgegrenzt.
Maurice: Ja, liebe Anna-Maria, wie geht es dir denn damit, die anderen dann mit der Maske zu sehen?
Anna-Maria: Auch nicht gut, weil ich dann auch immer so mich komisch fühle, weil die anderen dann da jetzt mit Maske sind und ich die Einzige bin, die eine Befreiung hat, auch von der ganzen Schule.
Maurice: Und ist das nicht verrückt, dass man sich, wenn man keine Maske trägt, komisch fühlt?
Anna-Maria: Ich weiß nicht.
Maurice: Also ich finde das schon ziemlich verrückt, oder? Also ich fühle mich komisch, wenn ich eine Maske trage, weil das ja nicht meiner Natur entspricht. So meine ich das.
Anna-Maria: Ja.
Maurice: Also würdest du sagen, das ist schon irgendwie verrückt, wenn man sich komisch fühlt, weil man keine Maske tragt?
Anna-Maria: Ja.
Maurice: Was sagen denn die anderen Kinder dazu, dass du keine Maske trägst, dass du eine Befreiung hast?
Anna-Maria: Sie fragen woher ich die habe. Sie sagen auch, dass sie auch eine wollen und warum ich die habe.
Maurice: Kannst du mir mal sagen, wie viele Kinder ungefähr aus deiner Klasse auch eine Befreiung haben möchten?
Anna-Maria: Ja, also es wollen fast die Hälfte der Klasse, glaube ich, eine Befreiung, bloß, dass, glaube ich, die Eltern, das nicht so gut finden würden.
Maurice: Unterhaltet ihr Kinder euch denn auch über das Thema Corona untereinander?
Anna-Maria: Also untereinander schon manchmal, aber auch nicht so richtig und wir müssen jetzt auch in so einen Computer etwas schreiben und einer aus unserer Klasse nimmt da das Thema Corona.
Maurice: Und wie ist das denn im Unterricht? Besprecht ihr mit den Lehrern das Thema Corona?
Anna-Maria: Nicht so wirklich. Die sagen bloß manchmal, weil wir ja jetzt im Unterricht Masken tragen müssen, dass das für alle nicht gut ist, aber dass das Virus ja noch da ist und dass wir dann alle Masken tragen müssen.
Maurice: Ok, habe ich richtig verstanden: Die Lehrer sagen, dass das Maske tragen nicht gut ist?
Anna-Maria: Nein, sie sagen, dass die Maske z.B. in Englisch nicht gut ist, weil wir da ja wissen sollen, wie das ausgesprochen wird und weil wir das ja nicht sehen, weil die Lehrer ja auch eine Maske aufhaben. Aber bei meinen Lehrer ist das so: Die glauben an das Virus und ja …
Maurice: Ok also, es ist nicht so gut, dass ihr Masken aufhabt und man eure Mimik nicht sehen kann und die Aussprache ein bisschen nuschelig wird?
Anna-Maria: Ja.
Maurice: Ok, oh Mann.
Anna-Maria, würdest du zur Zeit lieber zu Hause bleiben oder weiter in die Schule gehen?
Anna-Maria: Ich weiß es nicht so ganz, weil in der Schule, kriege ich es zwar richtig erklärt, aber z.B. wie in Musik oder im Unterricht fühlt man sich irgendwie auch ausgegrenzt, weil man die Einzige ist ohne Maske, aber in der Schule kriege ich die Aufgaben richtig und ausführlich erklärt.
Maurice: Ja, ich habe sehr großen Respekt vor deinem Mut, weil es erfordert ganz viel Mut da als einziger aufzutreten ohne Maske.
Sag mal, woher bekommst du denn deine Informationen bezüglich Corona?
Anna-Maria: Also ich … Wir gehen auch auf Demos. Da kriege ich Informationen. Und ja … Am Anfang hat man das ja mitbekommen vom Fernsehen, aber das Fernsehen sagt ja nicht so richtig die Wahrheit.
Maurice: Ist dir das aufgefallen, dass im Fernsehen nicht so ganz die Wahrheit gesagt wird?
Anna-Maria: Ja.
Maurice: Kannst du kurz sagen, für unsere Zuhörer: Wodurch ist dir das aufgefallen?
Anna-Maria: Also man hat gemerkt, dass das nicht sein kann, weil es sind auch Studien bewiesen worden, dass der Virus sehr klein ist und eh durch die Masken durchgeht. Es wurden auch schon ganz viele andere Sachen gesagt und die vom Fernsehen oder so haben dann immer wieder dagegen gesprochen. Ja, da habe ich das gemerkt.
Maurice: Du hast es also gemerkt, um das noch mal auf den …
Anna-Maria: Und ich wurde auch auf einer Demo interviewt und dann haben wir von RTL … Da haben wir ganz viel, alles gesagt… die Fragen. Und wo wir uns das dann angeschaut haben, wurde, das was ich alles gesagt habe, herausgeschnitten und die haben das ganze Video negativ gemacht. Also, nicht so wie wir es eigentlich gesagt haben.
Maurice: Ja, da hast du es am eigenen Leib erfahren …
Anna-Maria: Ja.
Maurice: … was mit den Berichten veranstaltet wird. Ja.
Und um das noch mal auf den Punkt zu bringen: Du hast das super beschrieben:
Du hast also Fernsehen geschaut, hast dir das angehört, was dort berichtet wird und hast es dann verglichen mit anderen Quellen und hast dann gemerkt, dass dort oft einfach Unwahrheiten berichtet werden.
Anna-Maria: Ja.
Maurice: Super. Sehr, sehr, sehr schön. Ok. Welche Meinung deine Eltern zu Corona haben, ist uns klar.
Anna-Maria, erzähl mir mal, was wünschst du dir in Bezug auf Corona, aber vielleicht auch auf die Zukunft bezogen?
Anna-Maria: Dass jetzt mehr uns glauben, dass das Virus gar nicht wirklich tödlich ist und dass mehr auf unsere Seite kommen, dass dann, je nach dem wer das dann auch richtig macht, dass das dann auch vorbei ist und dann keine Maskenpflicht mehr ist.
Maurice: Das finde ich sehr, sehr schön.
Gibt es denn noch irgendetwas, was du mir gern noch erzählen möchtest? Irgendwas, das ich nicht gefragt habe, was dir ganz wichtig ist?
Anna-Maria: Also ich finde es noch schön, dass, weil ich manchen Kindern, meinen Freundinnen oder so, auch manchmal das erkläre und ich finde es schön, dass die das verstehen und dass ich jetzt auch in … weil, ich bin jetzt in die 5. Klasse gekommen … dass ich Freunde gefunden habe, die auch so denken wie wir und ich finde es auch schön, dass ich eine alte Freundin habe und die sind auch auf der Seite.
Maurice: D.h., die beschäftigen sich auch mit dem Thema, setzen sich damit auseinander?
Anna-Maria: Ja.
Maurice: Sehr, sehr schön.
Ja, Anna-Maria, ich finde es ganz toll, dass du dein Wissen anderen Menschen weitergibst, so dass die Menschen sich auch selbst Gedanken darüber machen können.
Ich finde, für deine 10 Jahre, ist das wirklich sehr groß, sehr mutig und sehr stark von dir.
Anna-Maria, ich wünsche dir für die Zukunft ganz viel Kraft und Mut, dass du weiterhin ganze viele Menschen erreichen wirst, dass du weiterhin mit ganz vielen Menschen Gespräche führst. Und dann freue ich mich, wenn wir uns irgendwann mal wieder hören.
Anna-Maria: Ja.
Maurice: Ich danke dir vielmals für deine Zeit und für deine Mühe, dass du heute hier im Interview warst und wünsche dir erst mal alles Liebe und Gute.
Anna-Maria: Ja. Danke.
Maurice: Gerne.
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