„…man will die Leute irgendwie unterdrücken in ihren Gefühlen“
Maurice: Mein Name ist Maurice Janich. Ich bin Pädagoge und Visualisierungstherapeut. Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen und ich habe es mir in der Coronazeit zur Aufgabe gemacht, Kindern eine Stimme zu geben, sie zum Thema Maske tragen in der Schule zu interviewen und heute habe ich den 11-jährigen Karl bei mir. Herzlich willkommen lieber Karl.
Karl: Hallo.
Maurice: Karl, die 1. Frage, die ich an dich habe, ist: Wann musst du denn in deiner Schule die Maske tragen?
Karl: Also man muss unten vor der Tür im Prinzip stehen bleiben und dann direkt rein Maske tragen.
Maurice: Mhm. Das bedeutet, du musst während der gesamten Schulzeit auch im Unterricht die Maske tragen?
Karl: Ja.
Maurice: Karl, wie geht’s dir denn mit der Maske? Welche Gedanken und welche Gefühle entstehen denn in dir, wenn du sie trägst?
Karl: Ich trage sie ja allgemein nicht, aber ich kann halt nicht dadurch atmen und wenn ich jemanden damit sehe, nervt es mich auch irgendwie und dann kann ich einfach nicht so damit leben, weil man sieht nicht mehr dieses Lächeln und so in Gesichtern.
Maurice: Mhm. D.h. du hast eine Befreiung und trägst deswegen keine Maske.
Karl: Ja.
Maurice: Du hast aber vorher schon mal eine Maske getragen?
Karl: Ja.
Maurice: Mhm. Und kannst du noch mal sagen, wie es dir damit ging, welche Symptome du bei dir hast feststellen können?
Karl: Mir ging es damit nicht gut, also ich habe echt keine Luft bekommen. Mir wurde immer wieder schwindlig.
Maurice: Und aufgrund dessen hast du eine Befreiung bekommen.
Karl: Ja.
Maurice: Ja, jetzt hast du gerade schon gesagt, wie es dir geht, wenn du die anderen Kinder oder auch Erwachsene mit Maske siehst. Dir fehlt das Lächeln. Fehlt dir da noch irgendwas?
Karl: Die Emotionen halt. Man sieht es nicht mehr. Man sieht die Grimassen auch nicht mehr. Man sieht die Gesichter nicht. Und das hat ja dann nichts mehr damit zu tun, dass man Leute schützen will.
Maurice: Mhm. Wie kommst du darauf, dass das nicht mehr damit zu tun hat, dass man Leute schützen will?
Karl: Ja, weil, man will die Leute irgendwie unterdrücken in ihren Gefühlen dadurch, finde ich.
Maurice: Ja. Hast du das Gefühl, dass das so ist.
Karl: Ja.
Maurice: Ja, ok. Karl, wie ist das bei euch in der Schule? Gibt es da Gesprächsrunden zum Thema Corona? Geben die Lehrer euch Infos?
Karl: Also die Sache ist, wo wir die ersten Tage in der Schule waren, da hatten wir im Prinzip gar keinen Unterricht. Da hatten wir Corona-Unterricht.
Maurice: Corona-Unterricht? Ok und was gab es da so im Corona-Unterricht?
Karl: Ja, wir haben halt alle über Corona gesprochen, außer ich. Ich saß da herum und habe mich gelangweilt und habe gefragt, wann mal was gelernt wird und dann hatte ich … Ein paar Wochen bin ich zu Hause gewesen dann. Und dann bin ich wieder in die Schule gekommen.
Dann hat da ernsthaft ein Mädchen aufgezeigt und hat gesagt „Ja, ich möchte gerne die Corona-News sagen und wie viele Infizierte es so gibt, weil ich habe das auf meinem Handy.“.
Maurice: Mhm. Interessant. Noch mal kurz zurück zu dem Corona-Unterricht. Was für Informationen haben die Lehrer euch denn gegeben? Durftet ihr mitsprechen, habt ihr diskutiert? Wie kann ich mir das vorstellen?
Karl: Also wir haben im Prinzip diskutiert und die Lehrer haben halt immer gesagt „Ja, schützt euch! Maske tragen! Immer Hände desinfizieren!“ und ich habe das alles abgestritten im Prinzip.
Maurice: Mhm. Wurde deine Meinung denn erhört?
Karl: Nö.
Maurice: Wie hat sich das geäußert?
Karl: Ich habe gesagt „Das will ich nicht machen.“ und dann haben die Lehrer gesagt „Ja, aber das musst du, sonst…“ dies und das. „weil sonst, …“ weiß ich nicht mehr.
Maurice: Versuch dich mal dran zu erinnern. Sonst was?
Karl: Warte. Genau, „sonst darfst du nicht mehr zum Unterricht kommen und kriegst einen Eintrag.“.
Maurice: Einen Eintrag. Was für einen Eintrag?
Karl: Wir haben so ein Buch. Wir haben so einen Trainingsraum. Also da kommen wir hin, wenn wir Mist bauen und da würde dann ein Eintrag gemacht werden. Ja.
Maurice: Mhm. Wenn du dich nicht an die Regeln hälst. Und die Regeln waren: Hände desinfizieren und was noch?
Karl: Maske tragen dauerhaft. Es gibt keine Masken-Wechselung, weil alle 20 Minuten müssen ja eigentlich die Masken gewechselt werden, aber das gibt’s bei uns nicht. Wir tragen die komplette 6 oder 8 Stunden.
Maurice: Und die dürft ihr nicht wechseln?
Karl: Nee.
Maurice: Womit wurde das begründet, dass ihr eure Maske nicht wechseln dürft?
Karl: Mit nichts. Es wurde einfach gesagt und da hält sich jetzt jeder daran.
Maurice: Ok und trägt dann den ganzen Tag die gleiche Maske.
Karl: Ja.
Maurice: Was sagst du dazu?
Karl: Ich sage dazu: Ist komplett idiotisch meiner Ansicht nach und das müsste nicht sein. Es müsste schon gewechselt werden, weil man atmet ja seine eigenen Bakterien wieder ein.
Maurice: Mhm. Woher bekommst du deine Informationen bezüglich Corona?
Karl: Telegram.
Maurice: Oh, Telegram. Und du recherchierst da selbständig oder wie kann ich mir das vorstellen?
Karl: Ja auch, aber ab und zu recherchiere ich auch selber, aber ich kriege halt auch manchmal viel nicht mit und dann krieg ich das über mein…
Maurice: Mhm. Du bildest dir also eine eigene Meinung.
Karl: Ja.
Maurice: Mit 11.
Karl: Ja.
Maurice: Respekt! Karl, sag mal, hast du auch schon mal Fernsehen geguckt? Die Nachrichten zum Beispiel?
Karl: Ja.
Maurice: Was sagst du denn zu den Nachrichten?
Karl: Quatsch!
Maurice: * lacht * Warum ist das Quatsch? Wie kommst du darauf?
Karl: Ja, weil es einfach Lügenpresse ist.
Maurice: Mhm. Woher weißt du das, dass das Lügenpresse ist?
Karl: Weil man es merkt. Es gibt nicht so viele Corona-Tote. Die sterben alle an anderen Sachen: an Altersbedingtem, an Grippe oder so und das wird einfach zu Corona-Toten gezählt.
Maurice: Mhm. D.h., du hast die Berichte im Fernsehen gesehen und hast sie dann verglichen mit alternativen Quellen und kommst daher zu deiner Meinung?
Karl: Ja.
Maurice: Ok, prima, sehr schön. Karl, würdest du zur Zeit gern zu Hause bleiben oder weiter zur Schule gehen?
Karl: Zu Hause bleiben, eher gesagt.
Maurice: Ja. Karl, hast du einen Wunsch? Wünschst du dir etwas?
Karl: Wie meinen Sie das jetzt?
Maurice: Soll sich etwas verändern?
Karl: Ja, halt Weltfrieden und ich will nach Amerika.
Maurice: Du willst nach Amerika?
Karl: Mhm.
Maurice: Warum nach Amerika?
Karl: Weil Amerika für mich… Also ich bin ¼ Amerikaner und ich finde Amerika total schön und so.
Maurice: Mhm ok. Also du wünschst dir Weltfrieden?
Karl: Mhm.
Maurice: Wow, das finde ich großartig. Das wünsche ich mir auch.
Karl, gibt es noch irgendetwas, was ich dich nicht gefragt habe, was du gern noch erzählen würdest? Irgendein Ereignis, was dir wichtig ist? Möchtest du noch ein Wort an alle Kinder und an alle Erwachsenen richten, die das Interview hier hören?
Karl: Ja also an alle Kinder und alle Erwachsenen: Lasst euch nicht bequatschen von den Medien! Recherchiert lieber selber. Und ja. Mehr nicht.
Maurice: Stark! Lieber Karl, das war ein sehr cooles Interview mit dir.
Karl: Danke, ebenso.
Maurice: Ja, mach unbedingt weiter so mit deinen 11 Jahren. Das finde ich tip top. Du bist hellwach. Du bist klar. Ja, du bist informiert. Super!
Karl: Danke.
Maurice: Karl, dann wünsche ich dir erst mal alles Liebe und Gute und wir hören uns bestimmt bald mal wieder.
Karl: Ebenso * lacht *
Maurice: Danke. Bis bald.
Karl: Ok. Ciao!
Maurice: Tschüss!
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