Maurice: Mein Name ist Maurice Janich. Ich bin Pädagoge und Visualisierungstherapeut. Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen und ich habe es mir in der Coronazeit zur Aufgabe gemacht, Kindern eine Stimme zu geben, sie zum Thema Maske tragen in der Schule zu interviewen, ihre Gedanken und Gefühle zu erfragen und heute habe ich die 7-jährige Heidi bei mir. Heidi ist gerade eben 7 geworden. Herzlich willkommen liebe Heidi.
Heidi: Hallo.
Maurice: Heidi, wie geht es dir denn?
Heidi: Gut.
Maurice: Das freut mich sehr. Wir starten gleich mal mit der 1. Frage liebe Heidi und die lautet: Wann musst du denn in deiner Schule die Maske tragen?
Heidi: In der Schule
Heidis Mama: Also praktisch immer.
Heidi: Immer
Heidis Mama: Wo leben wir?
Heidi: In Spanien
Heidis Mama: Du machst die Maske runter?
Heidi: Ja, ich mache immer die Maske runter in der Schule.
Heidis Mama: Also du musst sie eigentlich immer anziehen.
Heidi: Ja.
Maurice: Ihr seid also aus Spanien und du bist wahrscheinlich dort aufgewachsen oder?
Heidi: Ja.
Maurice: Und du sprichst wahrscheinlich mehr Spanisch als Deutsch oder?
Heidi: Ja.
Maurice: Schade, dass ich kein Spanisch spreche, sonst hätten wir das Interview auch auf Spanisch führen können.
Heidi: Mhm.
Maurice: Aber du hast ja die Mama dabei. Die hilft dir ein bisschen.
Heidi: Ja.
Maurice: Sag mal Heidi, warum trägst du denn die Maske?
Heidi: Weil
Maurice: Also du trägst die Maske, weil du die Maske tragen musst?
Heidi: Ja.
Maurice: Und wenn du die Maske nicht tragen müsstest, würdest du die dann trotzdem tragen oder abnehmen?
Heidi: Nee.
Maurice: Also abnehmen, richtig?
Heidi: Mhm.
Maurice: Heidi, wie fühlst du dich denn, wenn du die Maske trägst? Welche Gedanken und welche Gefühle entstehen in dir?
Heidi: Ich kann nicht durch die Maske atmen und manchmal habe ich Kopfweh mit der Maske.
Maurice: Du bekommst schlecht Luft und hast Kopfweh.
Heidi: Ja.
Maurice: Ist das alles oder noch mehr?
Heidi: Das ist alles.
Maurice: Das ist alles.
Heidis Mama: Hast du nicht mal diese Wunden gehabt?
Heidi: Und am Mund habe ich auch eine Wunde.
Maurice: Eine Wunde hattest du am Mund?
Heidi: Ja, auch.
Maurice: Und Heidi, wie geht es dir damit, wenn du andere Menschen mit der Maske siehst?
Heidi: Nicht gut, weil durch die Maske kannst du nicht atmen und manchmal hast du auch Kopfweh.
Heidis Mama: Und wenn du die anderen siehst?
Heidi: Wenn ich die anderen sehe, ist das für mich …
Heidis Mama: Sie macht sich Sorgen.
Heidi: Ich mache mir Sorgen manchmal.
Maurice: Wie heißt das im Spanischen „ich mache mir Sorgen“?
Heidi: Me preocupa.
Maurice: Nochmal?
Heidi: Me preocupa.
Maurice: Ok. Ich versuche das jetzt nicht auszusprechen, weil dann würden sich die anderen Leute glaube ich kaputt lachen.
Heidi: * lacht *
Maurice: Also du machst dir Sorgen um die anderen Menschen.
Heidi: Ja.
Maurice: Weil du weißt, dass man dadurch Kopfschmerzen bekommen kann, dass man dadurch schlechter Luft bekommt, usw..
Heidi: Ja.
Maurice: Ok. Gehst du normalerweise gern zur Schule?
Heidi: Mit der Maske nicht, aber ohne Maske schon.
Maurice: Und würdest du jetzt lieber zu Hause bleiben oder weiter zur Schule gehen?
Heidi: Weiter in die Schule.
Maurice: Weiter in die Schule?
Heidi: Ja.
Maurice: Warum?
Heidi: Ich kann gut … und ich kann einen guten Job machen.
Heidis Mama: Du willst einen guten Job machen.
Heidi: Ja.
Maurice: Ja und du siehst auch deine Freunde.
Heidi: Ja, auch.
Maurice: Ok. Heidi, ich habe noch eine Frage, die wird dir wahrscheinlich gefallen und die Frage lautet: Was wünschst du dir? Hast du einen Wunsch?
Heidi: Ja, dass es
Heidis Mama: Weil hier ist Maskenpflicht ab Verlassen der Haustür.
Heidi: Ja.
Heidi: Achso, das Gel für die Hand.
Heidi: … weil für die Hände ist das nicht gut.
Maurice: Du meinst das Hände desinfizieren, richtig?
Heidi: Ja.
Maurice: So so. Ihr müsst die Maske, sobald ihr das Haus verlasst, tragen.
Heidi: Ja.
Heidis Mama: Warum machen wir das?
Heidi: Wir machen das nicht.
Maurice: Ihr macht das nie?
Heidi: Nee.
Maurice: * lacht * Super, das finde ich gut. Ich finde, du hast einen sehr schönen Wunsch. Ich wünsche mir genau das gleiche, dass alles sofort aufhört.
Heidi: Ok.
Maurice: Dann sind wir schon mal zu zweit, mindestens. Und die Mama ist glaube ich auch in unserem Boot.
Heidi: Ja.
Maurice: Liebe Heidi, gibt es noch irgendetwas, das ich dich nicht gefragt habe, das du gern noch erzählen würdest?
Heidi: Nein.
Maurice: Nein. Prima.
Heidis Mama: Und in Geschichte oder deine Erfahrung in Gymnastik?
Heidi: Nein.
Maurice: Möchtest du vielleicht noch etwas sagen und an andere Kinder richten? Fällt dir da was ein?
Heidi: Mhm. Einmal hat meine beste Freundin die Maske runter genommen und da kam ein Junge und sagte „Du musst die Maske anziehen!“ und meine beste Freundin – sie heißt Sarah - sagte „Nein“ und der Junge ging zur Lehrerin, die zu ihr sagte „Du musst die Maske anziehen.“.
Maurice: Also du warst mit deiner besten Freundin und die hat die Maske runter genommen, dann kam ein Junge, hat das gesehen und ist zur Lehrerin gegangen und hat deine Freundin verpetzt.
Heidi: Ja.
Maurice: Und wie findest du das?
Heidi: Nicht gut.
Maurice: Nicht gut. Soll ich dir mal sagen, wie ich das finde?
Heidi: Ja.
Maurice: Ich weiß, das ist jetzt nicht so schön, dass ich das sage, aber ich finde das total beschissen.
Heidi: Ja, ich auch.
Maurice: * lacht * Liebe Heidi, dann danke ich dir ganz herzlich, dass du heute die Zeit genommen hast, mit mir hier zu sprechen und, dass du so mutig bist auf Deutsch mit mir zu sprechen und ich werde das Interview glaube ich ins Spanische übersetzen. Dann kannst du es auch deinen Freundinnen, Bekannten oder Verwandten zeigen und die können sich das anhören.
Heidi: Danke.
Maurice: Ich danke dir. Dann wünsche ich dir und der Mama erst mal alles Liebe und Gute und passt gut auf euch auf.
Heidis Mama: Dir ebenfalls Maurice, danke dir.
Maurice: Gerne.
Heidis Mama: Muchas gracias. Gell?
Maurice: De nada.
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