"WENN WIR NICHT TUN, WIRD MIT UNS GETAN!"
Maurice: Mein Name ist Maurice Janich, ich bin Pädagoge und Visualisierungstherapeut. Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen und ich habe es mir in der Corona Zeit zur Aufgabe gemacht Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben, sie zu interviewen zum Thema Maske tragen in der Schule und heute habe ich die 17-Jährige Schülerin Marie bei mir. Herzlich willkommen liebe Marie.
Marie: Hallo!
Maurice: Marie, wir starten gleich mal mit der ersten Frage. Erzähl mir doch mal, wann musst du in der Schule die Maske tragen?
Marie: Also im Moment sieht es so aus: Wir müssen sie auf dem Schulhof tragen und wenn wir das Gebäude betreten, in den Gängen und wenn wir dann aber in den Räumen sind, dürfen wir sie absetzen. Und es war aber auch vor einigen Wochen so, dass wir für zwei Wochen die Masken auch im Unterricht tragen mussten.
Maurice: Gut. Also mittlerweile müsst ihr die Maske nicht mehr im Unterricht tragen. Das ist ja schon mal eine kleine Verbesserung. Erzähl mir doch mal, welche Gedanken und welche Gefühle in dir auftauchen beim Tragen der Maske?
Marie: Also ich fühle mich damit überhaupt nicht wohl, wenn ich so etwas vor dem Gesicht habe und ich finde es auch nicht schön andere Leute damit zu sehen. Ich würde einfach gerne die Mimik sehen…lächeln die Leute mich jetzt an…Den Gesichtsausdruck würde ich einfach gerne sehen. Ich verstehe die Leute auch ziemlich schlecht mit der Maske wenn sie reden. Das ist nicht schön.
Maurice: Konntest du irgendwelche Symptome bei dir feststellen, seitdem du die Maske trägst? Hat sich irgendwas verändert?
Marie: Ja, ich fahre auch, wenn ich zu Schule fahre, immer mit der Bahn - 20 Minuten - und danach merke ich immer, dass mir so ein bißchen schwindelig ist. Und als wir sie in der Schule tragen mussten - da hatte ich immer acht oder zehn Stunden Schule - und da habe ich dann auch Kopfschmerzen bekommen, konnte mich nicht mehr gut konzentrieren usw.
Maurice: Du berichtest hier von den gleichen Symptomen, von denen auch ganz ,ganz viele andere Kinder und Jugendliche berichten. Kannst du noch einmal kurz…wenn du die anderen Menschen mit der Maske siehst - hast du ja schon gesagt, dass dir die Mimik fehlt - kannst du das noch mit einem Gefühl beschreiben?
Marie: Ich fühle mich ein bißchen beängstigt.
Maurice: Beängstigt, okay.
Marie: Genau, weil ich immer diesen monotonen, langweiligen Gesichtsausdruck sehe.
Maurice: Also ist das Gefühl Angst?
Marie: Ja.
Maurice: Okay. Marie, erzähl mal. Warum trägst du die Maske?
Marie: Weil man sonst bestraft wird oder nicht mehr zur Schule kann.
Maurice: Wurde euch das so gesagt, dass wenn ihr die Maske nicht tragt, dass ihr nicht mehr zur Schule dürft?
Marie: Das jetzt nicht direkt, aber von anderen.
Maurice: Mitschülern oder?
Marie: Ja, generell von anderen Schulen.
Maurice: Marie, wie fühlst du dich denn, wenn du die Maske wieder absetzen darfst?
Marie: Das ist ein sehr befreiendes Gefühl. Ich warte immer darauf, bis ich die Maske immer absetzen darf. Das ist sehr befreiend dann wieder frische Luft zu bekommen.
Maurice: Ja, bist schon in voller Vorfreude, dass du sie wieder abnehmen darfst.
Marie: Genau.
Maurice: Okay. Sehr schön. Würdest du die Maske auch tragen, wenn es nicht vorgeschrieben wäre?
Marie: Nein!
Maurice: Woher bekommst du denn deine Informationen bezüglich Corona?
Marie: Hauptsächlich von meinen Eltern. Wir schauen uns auch viele YouTube Videos an, von Kritikern, die das hinterfragen und…
Maurice: Das sind ja die sogenannten Verschwörungstheoretiker heutzutage.
Marie: Genau. Oder wir lesen uns zusammen Artikel durch, aber fernsehen oder Radio hören wir jetzt eigentlich nicht.
Maurice: Das finde ich prima. Ihr diskutiert wirklich mit der Familie gemeinsam darüber und macht euch die Mühe, nehmt euch die Zeit dafür zu recherchieren.
Marie: Ja.
Maurice: Und das auch zu hinterfragen und vergleicht ihr auch verschiedene Artikel miteinander?
Marie: Ja. Soweit ich weiß schon.
Maurice: Super! Und hast du vielleicht schon mal den ein oder anderen Bericht im Fernsehen gesehen? In den Nachrichten?
Marie: Ja, aber nicht wirklich.
Maurice: Okay. Würdest du zur Zeit lieber zuhause bleiben und Homeschooling in Anspruch nehmen oder lieber zur Schule gehen weiterhin?
Marie: Das ist ein bißchen schwierig, aber an sich lieber zuhause, weil ich mich hier einfach wohler fühle und die Maske nicht tragen muss.
Maurice: Jetzt konnte man gerade schon raushören, dass deine Eltern Corona und den damit verbundenen Maßnahmen kritisch gegenüber stehen. Aber vielleicht willst du noch einmal ganz kurz sagen…was denken deine Eltern oder welche Meinung haben deine Eltern zu Corona?
Marie: Ihnen gefallen diese Maßnahmen überhaupt nicht. Sie sehen den Sinn dahinter nicht. z.B. mit den Masken, dass sie halt nichts bringen, dass sie uns eher krank machen. Mir ist aufgefallen, als wir die in der Schule tragen mussten - für zwei Wochen - haben mehr Kinder gefehlt. Ich weiß jetzt nicht, ob es an den Masken lag, aber das ist mir nur so aufgefallen.
Maurice: Jetzt möchte ich noch einmal kurz nachfragen. Gibt es denn weitere Jugendliche bei dir in der Klasse, die von ähnlichen Sachen berichten wie du? Also Kopfschmerzen, Schwindel usw.?
Marie: Ja, ich habe eine Freundin mit der kann ich sehr gut darüber reden, weil sie die gleiche Meinung hat. Aber mit anderen kann ich da jetzt nicht so wirklich drüber reden weil ich merke, die können sich nicht damit identifizieren.
Maurice: Also findet das Gespräch zwischen euch Jugendlichen eigentlich nicht so richtig statt?
Marie: Ne.
Maurice: Marie, ich habe hier noch eine Frage stehen und die heisst WAS WÜNSCHST DU DIR?
Marie: Ich wünsche mir, dass diese Panikmache aufhört und wir endlich weiter nach vorne sehen können, um das hier zu beenden. Diese Panikmache finde ich einfach total schlimm, weil mit der Angst kann man Menschen - denke ich - sehr beeinflussen. Ich hoffe einfach, dass sich das langsam legt und auch, dass die Kinder nicht mehr so unter Druck gesetzt werden wie mit DU TÖTEST DEINE MITMENSCHEN ODER GROßELTERN, WENN DU DIE MASKE NICHT TRÄGST…finde ich einfach total schlimm!
Maurice: Marie, das ist sehr intelligent, sehr reflektiert und ich finde das großartig, was du gerade gesagt hast und kann das nur so bestätigen. Und ich wünsche mir genau das Gleiche! Gibt es noch irgendetwas, dass ich dich nicht gefragt habe, was du vielleicht noch erzählen möchtest? Fällt dir da noch irgendetwas ein, was du als wichtig empfindest?
Marie: Ja, ich würde mal sagen…es ist wichtig, dass mehr Menschen Dinge hinterfragen und selbst nachdenken. Natürlich ist es bequemer sich auf die Couch zu setzen und den Fernseher an zu machen, aber nur dem Mainstream zu folgen, finde ich nicht gut. Man sollte sich auch andere Sachen anschauen, andere Quellen benutzen, um sich seine Meinung zu bilden. Ich habe auch noch einen kleinen Spruch gefunden, der heißt „WENN WIR NICHT TUN, WIRD MIT UNS GETAN“ und ich finde der passt sehr gut! Wenn wir nicht handeln, dann wir mit uns eben alles mögliche getan.
Maurice: Ich bin immer wieder…ich arbeite ja seit zehn Jahren mit Kindern und Jugendlichen und ich bin immer wieder davon beeindruckt, wie schlau ihr seid, wie weit ihr seid - auch 10-Jährige, 15-Jährige, 17-Jährige - in eurer Entwicklung. Das ist echt großartig und das gibt mir jedes mal wieder Mut, Kraft und Hoffnung, dass wir in Zukunft eine Menge ändern werden.
Marie: Ja!
Maurice: Liebe Marie, ich danke dir von ganzem Herzen für das großartige Interview. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast dafür.
Marie: Ja, sehr gerne.
Maurice: Dann hoffe ich, dass deine Wünsche in Erfüllung gehen und wünsche dir erst einmal alles, alles Liebe und Gute!
Marie: Danke gleichfalls!
Maurice: Danke dir!
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